Wenn Frauen Männer wären, wären wir Weltmeister!

Wie viele Frauen finden wir in Führungspositionen wieder? Führen Frauen anders als Männer? Können Frauen gesellschaftliche Veränderungen herbeiführen oder reicht uns etwas die Hälfte an Geld und Macht? Mit diesen Fragen beschäftigten sich 23 Frauen und ein junger Mann bei der Veranstaltung (28.02) der grünen Landesarbeitsgemeinschaft Frauen im Vorweg des 100.ten Internationalen Frauentages. Nach einer politischen Führung durch das Rathaus mit der Bürgermeisterin und Finanzsenatorin Karoline Linnert wurden dann im Senatssaal frauenpolitische Standpunkte und Fragen diskutiert.

Wie sieht es aus im Bremer Senat, wie mit den Frauen in der öffentlichen Verwaltung? Während im bremischen Senat immerhin drei von sieben Senator/innen weiblich sind, sieht es mit Blick nach unten in der Hierarchietreppe gleich ganz anders aus. Der öffentliche Dienst ist zwar überwiegend mit Frauen besetzt, aber es finden sich – auf der Treppe unter den Senator/innen – bei den Staatsräten oder besser Staatsrätinnen nur drei Frauen von zwölf wieder. Ebenso auf der Ebene der Abteilungsleiter/innen. Bei den Referatsleiter/innen sieht es wesentlich besser aus; hier gibt es eine große Anzahl an weiblichen Kräften, wenn auch die Hälfte noch nicht erreicht ist. Was bedeutete das nun, z.B. für die Besetzung von Aufsichtsratsmandaten? Entscheidend ist hier das Männerübergewicht bei den Staatsräten, denn diese besetzen durch ihre Funktion viele der Aufsichtsratsmandate. Daraus leitet sich dann – allein auch schon rein logisch – die wichtigste frauenpolitische Forderung ab: Die Förderung von Frauen in die zweite und dritte Führungsebene hinein. Dann klappt es auch in Zukunft mit der Quote in Aufsichtsräten.

Ob Frauen anders führen, ist empirisch noch nicht ausreichend belegt, auch wenn wir wissen, dass Unternehmen wirtschaftlich erfolgreicher sind, je höher der weibliche Anteil an Führungskräften ist. Ob Frauen eher einen demokratischen Führungsstil anstelle des autoritär männlichen pflegen, und ob dass wirklich ein Genderdifferenz ist, das bezweifele ich. Fest steht jedoch auch für mich, dass Frauen bestimmt anders, vielleicht auch besser aufgrund ihrer sozialen Kompetenz und Empathie führen können.

Die Hälfte an Macht und Geld. Warum woll(t)en wir Frauen das (mal)? Wo ist und bleibt der frauenpolitisch-inhaltliche Diskurs über die Art und Weiße, wie Frauen gesellschaftliche Veränderungen vorantreiben (können)?

Posted by:

Susanne Wendland

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