Erzieher*innen Job endlich aufwerten! Fachkräfte sichern. #Live Blog aus dem Plenarsaal
LLiebe Leute,
gerade wird mal wieder darüber debattiert, wie mehr Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas und Krippen arbeiten können. Über den Fachkräftemangel. Ihr erinnert Euch vielleicht, genau vor einem Jahr habe ich dazu auch aus dem Plenarsaal gebloggt. Laut Senat – so damals die Diagnose – fehlen bis 2020 für die neu einzurichtenden Kindergruppen 780 zusätzliche Fachkräfte.
Damals stand die Frage im Raum, wie das zu schaffen ist? Denn zu lang war der Beruf zu unattraktiv und zu schlecht bezahlt. Bei langer Ausbildungszeit. Meine Forderung seit Jahren: Hier müssen die freien und kommunalen Träger unterstützt werden. Vom Bund, aber auch vom Land. Der Beruf muss endlich aufgewertet werden. Denn wer etwas für die Gesellschaft tut, muss angemessenen bezahlt werden. So wie der Facharbeiter bei Daimler. So auch die Erzieherinnen – denn das ist ganz klar auch eine Frage der Gleichberechtigung. Dieses politische Ziel ist bisher nicht erreicht.
Ich bin davon überzeugt, dass dieser Beruf erst dann richtig attraktiv wird, wenn es eine höhere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen für alle Erzieherinnen und Erzieher gibt, ob nun in den städtischen Kitas, den freien Trägern oder den Elternvereinen. Und genau dazu hat die Fraktion die LINKE für die heutige Debatte einen Antrag eingereicht, den ich politisch richtig finde und dem ich deshalb gleich zustimmen werde.
Grüne und SPD hingegen wollen dem Fachkräftemangel nicht durch eine Aufwertung des Jobs entgegenwirken. Stattdessen haben Sie einen Gegenantrag vorgelegt. Ihre Lösung: Um dem Fachkräftebedarf zu sichern, wollen sie nun ab diesem Jahr bis 2020 pro Jahr 50 Plätze – insgesamt 150 Plätze – zusätzlich schaffen. Und dies über eine Art duale, also praxisintegrierte Ausbildung. Der Ausbildungsberuf wird damit aufgewertet. Finde ich auch richtig! Dennoch überzeugt mich die Argumentation der SPD nicht ganz, dass mit vier Teilzeitklassen (jeweils 25 Menschen) und den noch ungenau bezifferten Quereinsteigern und Sozialassistenten das Problem des Fachkräftemangels bis 2020 vollständig gelöst wird.
Und Tschüss!
Eure Bloggerin aus dem Plenarsaal.
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